Herzensweisheit

Adieu, sagte der Fuchs.

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Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach:

Man sieht nur mit dem Herzen gut.

Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Antoine de Saint-Exupéry, Der Kleine Prinz

 

 

 

Heute möchte ich euch einladen, tiefer in ein Herzens-Thema mit mir einzutauchen.

„Folge Deinem Herzen“ oder „Erkenne die Weisheit Deines Herzens an“ sind schöne Sätze, die heutzutage an bestimmten Stellen fast inflationär verwendet werden und an anderer Stelle ins Lächerliche gezogen, als romantisch-verklärte Weltsicht abgetan oder gar ganz abgelehnt werden. Was aber ist ihr tieferer Sinn? Was, wenn diese Sätze lebendig in und durch uns werden? Was ist denn überhaupt die Funktion unseres Herzens?

Um sicht- und fühlbar werden zu lassen, dass diese Sätze und die damit verbundene Haltung keineswegs in die romantisch-verklärte Ecke zu stellen sind, habe ich vor längerer Zeit das Seminar „Die Quelle der Herzensweisheit erforschen“  entwickelt. In diesem Seminar vermittle ich verbindend wissenschaftliche Erkenntnisse mit spirituellen Sichtweisen. Die Kraft einer kohärenten Herz-Hirn-Verbindung in meinem eigenen Leben anzuerkennen und damit aktiv zu gestalten, ist für mich mittlerweile unverzichtbar geworden. Sonst fühlt es sich irgendwie nicht „rund“ an.

Heute möchte ich einen Teil dieser Forschungsarbeit mit euch teilen – mit dem Fokus auf TEILEN, denn ich bin keine Medizinerin und habe auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit der Inhalte meines Beitrags.. Ich möchte damit inspirieren, zum Nachsinnen oder zum Wechsel der Blickrichtung anregen 🙂.

DAS HERZ

Ist das Organ Herz lediglich eine Pumpe, die unseren Blutkreislauf in Bewegung hält? Warum kann sich unser Herz kalt anfühlen oder warm, sogar brennend? Warum beginnt unser Herz schneller zu schlagen, wenn wir einem bestimmten Menschen begegnen? Kann das Herz bei großem Kummer brechen? Auf letztere Frage kann die Wissenschaft mittlerweile mit „Ja“ antworten.

Die Psycho-Kardiologie befasst sich seit einigen Jahrzehnten mit diesen Fragen und erforscht das Zusammenspiel zwischen Herz und Seele. Das HearthMath-Institute in Kalifornien ist führend auf diesem Gebiet: dort untersuchen Kardiologen, Neurologen zusammen mit Psychologen, die Auswirkungen unserer Gefühle, unserer Wahrnehmungen, auf unser Herz und andersherum.

Ich möchte euch von einem dort durchgeführten Test berichten. Der Test verlief wie folgt: Die Probanden mussten auf einen Bildschirm schauen. Dort wurden ihnen harmonische Bilder von Tieren, Flüssen, Wasserfällen und Bäumen gezeigt. „Ohne Vorwarnung“ wurde auf einmal das ein Bild einer zischenden Schlange oder eines Autounfalls eingeblendet. Während des Tests wurden die Gehirnströme und die Herzfrequenz der Probanden überwacht. Bemerkenswert: etwa 5 – 7 Sekunden BEVOR das schreckliche Bild auftauchte machte bereits der Herzrhythmus einen messbaren Sprung. Wie kann dies sein?

Das Herz nimmt offensichtlich intuitiv wahr, bevor ein Vorfall für uns bewusst stattfindet. Denn im Energiefeld ist der Impuls ja schon vorhanden. Unser Gehirn weiß nur noch nichts davon.

Die Psychokardiologie hat außerdem heraus gefunden, dass das Herz an der Entscheidungsfindung von Reaktionsmustern maßgeblich beteiligt ist. Das Herz verfügt über ein weitverzweigtes, selbstorganisiertes System, dass das Gehirn in seiner Wahrnehmung maßgeblich prägt und beeinflusst. Das Herz ist das erste Organ das bei der embryonalen Entwicklung ausgebildet wird. Es beginnt zu schlagen, bevor sich das Gehirn ausgebildet hat. Der Neurokardiologe Dr. Andrew Armour geht sogar davon aus, dass diese Tatsache dem Grundsatz widerspricht, das Gehirn würde das zentrale Nervensystem steuern. Die Forschungsergebnisse der Neurokardiologie legen nahe, dass sich Herz und Gehirn in einem ständigen Austausch befinden und sich gegenseitig beeinflussen.

Unser Herz verfügt über rund 40.000 eigene „Gehirnzellen“. Dr. Armour konnte in seinen Forschungen sogar nachweisen, dass das Herz über ein eigenes Nervensystem verfügt mit dem es koordiniert, Informationen aufnimmt und verarbeitet – also lernt und sich erinnern kann. Er entwickelte das Konzept „Heart Brain“ und sprach als einer der Ersten über die Herz-Intelligenz. Unser Herz produziert sogar Hormone wie das Stresshormon Noradrenalin oder Dopamin und gibt diese an unser zentrales Nervensystem ab.

Auch tauscht sich unser Herz ständig mit der Amygdala, dem Mandelkern, die sich in unserem Gehirn befindet, aus. Dieser Bereich ist für Emotionen, tiefliegende Empfindungen „zuständig“. Auch Traumata sind in diesem Bereich des Gehirns gespeichert. Die Signale unseres Herzens beeinflussen nachweisbar die Muster unserer Gehirnströme. Dies wirkt sich auf unsere Emotionen und letztendlich auf unsere Gesundheit aus.

Negative Emotionen zeigen sich im Herzrhythmus mit unruhigen, spitzen, weit ausschlagenden Berg- und Talfahrten, positive mit weichen, runden, harmonischen Wellen. Unser Herz reagiert hypersensitiv auf innere sowie äußere Reize, um seinen Rhythmus den Gegebenheiten anzupassen.

Man nennt das „Heart Rate Variability“ oder zu deutsch „Herzschlagfolge“. Unser Herz schlägt nicht getaktet wie ein Uhrwerk, kein Herzschlag folgt im selben Abstand auf den anderen. Es reagiert auf unseren Zustand und versucht ständig auszubalancieren. Der Herzrhythmus hat sogar Auswirkung auf die Kapazität unseres Gehirns, Informationen zu verarbeiten und zu speichern und kreative Lösungen für z. Bsp. Probleme zu finden. Unser Herz nimmt Reize sogar im Schlaf wahr und verarbeitet diese.

Man hat in weiteren Versuchen festgestellt, dass sich der Herzrhythmus sofort positiv verändert, wenn sich die Probanden auf ihr Herz in einem Zustand von Liebe, Dankbarkeit und Wertschätzung fokussierten. Das Herz hat den größten Einfluss auf unser autonomes peripheres Nervensystem. Dies besteht aus dem sympathischen und parasympathischen Nervensystem. Diese sind vergleichbar mit Gas und Bremse. Ganz einfach:

Sympathisch = Gas

(ist aus dem lateinischen abgeleitet und bedeutet soviel wie „in Beziehung stehend“)

Parasympathisch = Bremse

Diese beiden stellen die Balance zwischen An- und Entspannung in unserem Herzen/unserem Körper her. Wenn wir z. Bsp. aufgeregt sind beginnt unser Herz schneller zu schlagen, wir erröten etc. Wenn wir dann z. Bsp. tief und ruhig atmen, aktivieren wir unsere Bremse, das parasympathische Nervensystem.

Wenn wir unser Leben lang auf’s Gas drücken, ermüdet unser Herzmuskel und ist quasi ständig unter Druck und fährt wie von selbst viel zu schnell, so als würden die Bremsen beim Auto nicht mehr funktionieren. Das parasympathische System, unsere Bremse, ist unterdrückt/blockiert. Hieraus können diverse körperliche Symptome entstehen, bis hin zum Herzinfarkt.

Ein weiteres Symptom nennt man „Broken Heart Syndrom“ oder zu deutsch „Gebrochenes-Herz-Syndrom“. Die Symptome gleichen einem Herzinfarkt – ohne einen entsprechenden körperlicher Befund. Diese Erfahrung durfte ich mit Anfang 20 selbst machen. Damals tappte man lange im Dunkeln, was mit mir los ist. Für mich ein drastischer Weckruf, grundlegendes in meinem Leben zu verändern. Denn das Herz zeigt mit dieser Symptomatik an, dass wir uns von unserer inneren Wahrheit entfernen, etwas in unserem Leben aus der Balance geraten ist.

Dr. Servan-Schreiber, Kardiologe, Psychologie und Autor (einer der führenden Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Herz-Intelligenz, leider schon verstorben) beschreibt in seinen Forschungen, wie unerlässlich es ist, das parasympathische Nervensystem zu stärken.

Wie können wir aktiv das parasympathische Nervensystem stärken? Wut z. Bsp. macht den Herzrhythmus nachweislich chaotisch (Buchtipp: Die Neue Medizin der Emotionen, S.58). Eine positive Erinnerung hingegen erzeugt binnen weniger Minuten einen kohärenten Herzrhythmus. Wie kann dieser erzeugt werden? Man richtet dabei die Konzentration nach innen, die Atmung ist ruhig und tief und man konzentriert sich auf ein stärkendes Gefühl oder eine stärkende Erinnerung, die einen an z. Bsp. Liebe, Freude, Dankbarkeit erinnern.

Dr. Servan-Schreiber sagt, man könne diese Kohärenz in jeder Lebenslage herstellen – in einer Supermarktschlange, während eines Streits, eines Meetings etc. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten – er hat völlig recht 😊.

Eine Langzeitstudie geht noch weiter: 201 Frauen und Männer mit verengten Herzkranzgefäßen waren die Zielgruppe. Die Hälfte der Probanden lernte Transzendentale Meditation. Die Meditierenden erlitten weniger Herzinfarkte, Schlaganfälle etc. Eine neuere Studie belegt: Ärzte arbeiten mit ihren Patienten über die Visualisierung des Organs Herz. Sie lassen Menschen mit verengten Gefäßen/Arterien sich auf diese konzentrieren und in einem gesunden Zustand visualisieren. Das Ergebnis: die Verkalkung löste sich meist ganz ohne Operation!

Die wichtigsten Zutaten sind allerdings Achtsamkeit und Geduld. Ein Zitat von Dr. Servan-Schreiber beschreibt es sehr treffend: „Das Herz ist manchmal nach Jahren der Missachtung wie ein Tier, das lange in einem Winterschlaf versunken war und die ersten Sonnenstrahlen der Frühlingssonne sieht. Langsam öffnet es erst das eine Auge, dann das Zweite und wird erst wirklich wach, wenn es sich davon überzeugt hat, dass das milde Wetter keine vorübergehende zufällige Erscheinung ist.“

Buchtipp & Quelle: Dr. Daniel Servan-Schreiber / „Die neue Medizin der Emotionen

Wer möchte, kann hier mit einem Vortrag von Dr. David Jernigan die Thematik vertiefen:

Das war das erste Häppchen, das zweite – in dem wir tiefer in die „Herstellung“ der Herz-Gehirn-Kohärenz und ihre positive Auswirkung tauchen werden – folgt in Kürze ❤️

Ich wünsche euch von Herzen einen guten Start in eine vitale Woche ❤️

 

 

 

 

14 Gedanken zu “Herzensweisheit

  1. Ein spannender Artikel über ein Thema, das in vielfältiger Weise das Herz des Menschseins berührt. Mein Eindruck ist, dass wir das Herz gleich in doppelter Hinsicht zu oberflächlich betrachten. Auf der einen Seite eben, indem es auf die rein mechanische Funktion einer Pumpe reduziert wird. Man hört das auch auffallend oft, dass von „der Pumpe“ gesprochen wird, wenn das Herz gemeint ist. Und auf der anderen Seite, indem man sich das, was über die „Pumpenfunktion“ hinausgeht, nicht wirklich zu Herzen nimmt. „Folge deinem Herzen“ wird dann oft darauf reduziert, seinen Launen und Einfällen blindlings nachzugeben. Wir werden das Herz wohl nie ganz verstehen. Aber so lange wir nicht hinhören, werden wir gar nichts verstehen.
    Das Herz ist auch sprachlich rätselhaft-interessant. Im Spanischen ist der Verstand (razón) sprachlich gesehen im Herzen (corazón) enthalten. Befremdlich finde ich hingegen, dass das englische „learn by heart“ für ein bloßes Auswendiglernen gebraucht wird. Ob das wohl ursprünglich anders gemeint war?
    [Der Jernigan-Vortrag will sich mir leider nicht enthüllen.]

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    1. Liebsten Dank für Deine erweiternde Resonanz ❤️. Oftmals ist es ja auch so – solange die „Pumpe“ es tut, wird auch nicht weiter drüber nachgedacht, wie es „ihr“ wohl geht. Du hast ganz wichtige Gedanken geäußert – wenn wir nicht damit beginnen hinzuhören, werden wir die Stimme des Herzens auch nicht verstehen lernen. Es ist eine Stimme jenseits von Launen und wird uns vielleicht manchmal auf Wege begleiten, die wir vom Verstand her so nicht direkt beschritten hätten. Die Bezeichnung von Herz und Verstand im Spanischen ist ja sehr spannend. Die wird recht sichtbar, dass sie zusammengehören. Vielleicht ist ja mit „learn by heart“ ursprünglich gemeint, das Gelernte so tief zu verinnerlichen, dass es im Herzen ankommt? Wir es quasi verinnerlicht haben und es vom Kopf ins Herz gefunden hat, so dass wir das Wissen verkörpern?
      Danke für den Hinweis auf den nicht funktionierenden Link. Ich hab’s verändert und das Video müsste jetzt zu öffnen sein. Wenn es nicht klappt, einfach Bescheid geben 😀

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      1. Ja, das ist ein Problem, das wohl der Körper als Ganzes kennt. Er wird als Vehikel betrachtet, und wenn etwas nicht mehr funktioniert, wird nach Reparaturen und Ersatzteilen gerufen. 😨
        Die Wege des Herzens haben es oft in sich. Manchmal sträubt sich der Verstand da sehr vehement. Besonders „lustig“ ist es allerdings, wenn der Verstand dem Herzen mit einer Mischung zwischen Entsetzen und gespannter Erwartung folgt. 💖 🎢
        Deine Version von „learn by heart“ würde für mich auch Sinn ergeben. Denn einfach nur „pauken“ hat ja mit dem Herzen noch gar nichts zu tun.
        Bingo! Jetzt klappt das mit dem Video. 🙂

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      2. Ja, da hast Du leider recht. Mein Körper hat mir recht deutlich gezeigt, was er überhaupt nicht möchte. Und ich durfte dann herausfinden was er braucht. Kein einfacher Weg, aber er hat mich dorthin geführt, wo ich gerade bin 😉. Und ich darf die Erfahrung jetzt auch noch teilen. Zwei sehr wertvolle Geschenke 😊. Ich würde sagen, das Hinhören lohnt sich unbedingt ☺.
        Und ja, diese Lustigkeit kenne ich sehr gut. Verstand so: „WHAT? Das meint sie doch jetzt nicht ernst 😯?!! Doch sie meint es ernst. “ Mittlerweile blinzelt er schon durch die vor Augen gehaltene Hand, weil er mich ja lange genug kennt und weiß, wenn’s dem Herzen und dem Rest Freude bereitet oder gut tut, kann es so schlimm nicht sein, hihi 😀💖
        Irgendjemand schlaues hat einmal gesagt: Wenn Du etwas mit einfachen Worten erklären kannst, hast Du es verstanden. Ich glaube es war Albert Einstein. Etwas in verständliche, eigene Worte zu packen setzt meist voraus, dass ich es verinnerlicht habe, was für mich noch tiefer als „verstehen“ geht. Beim „pauken“ muss ich es noch nicht einmal verstanden haben. Da reicht es oftmals, das Wissen kurzfristig zu speichern.

        Super, dass es mit dem Video klappt 🙂. Musste den „Teilen“-Link verwenden, dann war’s gut 😉
        🌺🌺🌺

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      3. Huch! Da hast du also auf die harte Tour gelernt? Da dürfte die Formulierung „by heart“ doch eigentlich eher passen. Und die Erfahrung macht ja letztlich auch den Unterschied. Wie will man etwas mit-teilen, was man gar nicht hat? Ähnliches kann man auch immer wieder in der Musik feststellen. Es gibt jene, die ein Stück interpretieren. Und es gibt andere, die lediglich eine Interpretation imitieren.
        Mir fällt da übrigens noch der Karl Valentin ein: „Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.“ Und irgendwie macht es ja auch nur dann wirklich Sinn, etwas zu sagen, wenn man es mit der eigenen Stimme sagt. ⭐️
        Hehe. Ja, der Verstand ist zwar manchmal leicht begriffsstutzig, aber doch lernfähig, wenn es um Herzensangelegenheiten geht. 🙂 💖

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      4. Ja, die harte Tour hat mich schon sehr früh erwischt 😉. Doch ich finde, es darf immer noch sanfter werden. Ist es ja auch schon ☺. Wie Du so treffend sagst – es ist etwas anderes, wenn man Wissen aus Büchern hat oder eben selbst einen Weg gegangen ist. Ich finde Deinen Gedanken sehr schön. Ich kann ja wirklich nur etwas teilen, was ich auch in mir trage. Der Vergleich mit Musik ist wunderbar. In diesem Zusammenhang wird die Imitation oder Echtheit oftmals sogar sehr direkt hör- bzw. spürbar, vielleicht sogar schneller als im „normalen“ Leben.
        Karl Valentin war ein weiser Mann. Und so etwas ähnliches wie er, hast Du auch schon mal zu mir gesagt 😉 ☺
        Zum Glück ist der Verstand lernfähig… ☺💖

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      5. Die sanfteren Touren haben durchaus was für sich. Und da gibt es auch fast immer noch irgendwie „Besänftigungspotenzial“. Man könnte sich sehr daran gewöhnen – und erlebt dann doch hin und wieder Härte-Rückfälle. :/
        In der Musik merkt man rascher als irgendwo, ob jemand etwas Gelerntes nacherzählt oder seine eigene Sprache spricht. Und dieses „authentisch klingen“ könnte man sehr gut auch in den Alltag importieren.
        Vor vielen Jahren hatte ich mit einem Menschen zu tun, der auf die Frage „Hast du das verstanden?“ öfters antwortet: Verstanden schon – aber nicht begriffen. 😉 Diese „kleine“ Differenzierung hat, denke ich, auch viel mit der eigentlichen Bedeutung von „by heart“ zu tun. 🌟🌟🌟

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      6. Ja, da hast Du recht. Zumindest eine Balance wäre schön 😊. Das Problem ist, dass man sich auch an die Härte gewöhnt und dann einen „Überlebensmodus“ als „normal“ empfindet. Bis es eben nicht mehr geht. Im Zuge meines Jahresmottos „Radikale Selbstliebe“ bin ich für die sanften Touren inkl. Besänftigungspotenzial 😊
        Deine Anregung auch im Alltag authentisch zu klingen ist fantastisch 🙂 💖. Hab‘ diesen Aspekt für mich entdeckt und biete mittlerweile ein Seminar dazu an. Wir können stimmlich so viel mehr vermitteln als wir mit Worten aussprechen können, wenn wir authentisch sind.
        Da hattest Du ein sehr ehrliches Gegenüber. Meist wird mit „ja ja“ geantwortet und die Zeit zeigt, dass es eben nicht begriffen wurde. Begreifen setzt, denke ich, eine Eigenleistung voraus. Das Verstandene zu reflektieren, vielleicht einen eigenen Standpunkt dazu zu entwickeln, es in eigene Worte kleiden. Es ins Herz zu nehmen 😊 🌟💖🌟

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      7. Gewohnheit oder manchmal vielleicht gar Sucht?
        Zur Authentizität gehört für mich auch ganz wichtig, dass man zwischen Inspiration und Imitation unterscheidet. Manchmal wird hier das Kind mit dem Bad ausgeschüttet. Da legt man so sehr Wert auf Eigenständigkeit, dass man sich auch gegen Inspiration abschottet. Das ist hochgradig unweise. 🙂
        Ja, ehrlich – und eben auch mit dem Gespür für diesen Unterschied zwischen Verstehen und Begreifen. Den verstehen viele nicht – geschweige denn, dass sie ihn begriffen.
        Ja, etwas zu begreifen setzt oft – zumindest im übertragenen Sinn – eine gewisse Handgreiflichkeit voraus. 🙂 🌺

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      8. Da nennst Du sehr wichtige Aspekte. Sucht ist in diesem Zusammenhang sicher ein großes Thema. Sich seine Offenheit zu bewahren, um nicht im Tunnelblick des Überlebensmodus stecken zu bleiben essentiell. Wirklich frei im Sinne der Eigenständigkeit ist man vielleicht erst, wenn man keine Angst vor Inspiration und deren Auswirkung haben muss 😉. Wissen, das nicht in die Tat umgesetzt wird, verändert einfach nix, auch wenn mensch oftmals meint: jetzt hab‘ ich es verstanden, also muss die Veränderung auf den Fuß folgen. Begreifen hat vielleicht auch etwas mit Reife zu tun 😉 🌺🌟

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      9. Ja, da gibst du ein wunderbares Stichwort. Begreifen ist ja, wie ich es sehe, nicht ein Ereignis, sondern ein Prozess. Und da ist „Reife“ genau DAS Stichwort. BegREIFEN. Was uns wirklich zu eigen werden soll, muss reifen.
        Meine Erfahrung ist ganz eindeutig die, dass wahrhaft kreative Menschen eigentlich ausnahmslos sehr offen und interessiert sind. Sie werden zwar nicht bei jedem Furz hemmungslos mitfurzen – aber sie werden NIE den authentischen Ausdruck anderer Menschen ignorieren.

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      10. Wahre Worte. Schon wieder nix zum Streiten 😉.
        Das ist oftmals der Punkt. Begreifen wird als „Ereignis“ gesehen. Und wenn es dann mit der Umsetzung nicht direkt klappt, wird u. U. auch gleich die gewonnene Erkenntnis ad acta gelegt. Der Weg scheint zu anstrengend oder nicht erstrebenswert. Das Begreifen und der dazu gehörige Prozess ist wohl etwas, was uns das gesamte Leben begleiten wird. So geht es mir jedenfalls. Kaum hab‘ ich etwas begriffen, tauchen schon vertiefende Facetten auf 😉.

        Da hast Du glücklicherweise wohltuende Erfahrungen gemacht. Wahrscheinlich muss der Fokus auf „wahrhaftig“ kreativ liegen. Das ist ein sehr spannender und höchstwahrscheinlich der springende Punkt, den ich mir tiefer verinnerlichen werde. 😊❤️

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      11. Nach meiner Erfahrung ist es genau das: ein Prozess, der eigentlich nie wirklich „fertig“ ist. Er verläuft zwar nicht linear. Manchmal gibt es Aha-Momente. Eine Erleuchtung. Aber wenn man sich einbildet, alles im BeGRIFF zu haben, kann es einem auch ganz leicht wieder entgleiten. 🙂
        Ja, es ist irgendwie eine bestimmte „Seelenqualität“, die man nicht hat, sondern IST. 🍀

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      12. Ja, so sehe ich das auch. Und das macht an sich ja auch Freude 😊. Das Leben schenkt uns immer wieder neue Herausforderungen, neue Sichtweisen. So bleibt man beweglich und lebendig.
        Was die Seelenqualität betrifft kann und möchte ich harmonisch zustimmen 😊🌺

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