Postwachstumsökonomie – „Vom Konsumzwang zu mehr Freiheit“

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quelle: Rapunzel Naturkost

Jetzt werdet Ihr euch vielleicht fragen – was macht dieser wirtschaftliche Beitrag hier auf Herz-und-Sternenkind?! Und was um Himmels Willen ist „Postwachstumsökonomie“ ;-)?

So ging es mir zumindest mit diesem Begriff. Gleichzeitig erweckte derselbe meine Aufmerksamkeit und mein Interesse. Alles begann mit der Vorankündigung eines Vortrags von Prof. Dr. Niko Paech, Ökonom an der Uni Oldenburg, im Rapunzel-Newsletter.

Wissensdurstig war ich ja schon immer und so machte ich mich auf den Weg zum besagten Vortrag. Niko Paech brachte den Gästen des Abends dieses sehr komplexe Thema auf’s Wesentliche reduziert und sogar fast philosophisch näher.

Im Grunde geht es darum, was jeder mitdenkende und -fühlende Mensch bereits seit langem weiß: wir nehmen zu viel, leben über unsere Verhältnisse. Der Sättigungspunkt ist längst überschritten und wir machen „einfach“ weiter wie bisher. Wir erschaffen auf diese Weise eine stets größer werdende Dysbalance.

Niko Paech ist kein „Schwarzmaler“ sondern zeigte in seinem Modell eine durchaus interessante und vor allem nachhaltige Alternative zum momentanen strukturellen Aufbau unserer Wirtschaft auf. Ohne erhobenen Zeigefinger, sondern die Selbstver“antwort“ung anregend. Wie wäre es, wenn wir lernen zu „verzichten“? Das klingt jetzt nach Wasser und Brot und schreckt im ersten Moment vielleicht ab.

Kann es sein, dass das Leben reicher wird, wenn wir wieder lernen mit den kleinen Dingen des Lebens glücklich und zufrieden zu sein? Wenn wir die Gebrauchsgegenstände die wir besitzen, reparieren anstatt sie weg zu werfen? Wenn wir uns unterstützen und sich so jeder Einzelne in der Gesellschaft gebraucht und wertgeschätzt fühlt? Wenn wir lernen zu teilen? Wenn wir gemeinschaftlich Neues erschaffen und unseren ganz persönlichen wertvollen Beitrag leisten? Wenn wir innehalten und uns fragen, ob die Werte über die wir uns definieren noch aktuell sind? Wenn wir uns wieder stärker mit der Natur verbinden und den natürlichen Zyklen folgen? Wenn wir unsere Natur, unsere Mitmenschen und Mutter Erde liebevoll respektieren? Wenn wir uns vom Konsumenten zum „Prosumenten“ entwickeln?

Dies sind nur einige mögliche Blickwinkel, die zu erforschen wert sind. Für einen tieferen Einblick in die Materie und eine Fülle von inspirierenden Impulsen hier der Link zum Vortrag von Niko Paech bei Rapunzel:

In diesem Sinne wünsche ich euch einen vitalen Start in die Woche 🙂

6 Gedanken zu “Postwachstumsökonomie – „Vom Konsumzwang zu mehr Freiheit“

  1. Der Titel macht einen ja in der Tat stutzig. Muss denn die Post wachsen? Tut das wirklich nötig?
    In Wirklichkeit handelt es sich hier um ein wichtiges und – wenn die Menschheit eine lebenswerte Zukunft haben will/soll – unumgängliches Thema.

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  2. Sehr wahre Worte…! Manchmal reicht es schon darüber nachzudenken und seine moralischen Prinzipien beim Einkauf einzusetzen. Wie heißt es so schön im Film Fight Club: “Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, von Geld das wir nicht haben, um Leute zu beeindrucken, die wir nicht mögen”.
    Danke für den schönen Artikel 🙂

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    1. Herzlichen Dank für die ergänzenden Gedanken! Es ist so einfach – wir haben so viel Macht, wenn wir allein unser Konsumverhalten betrachten und entsprechend ändern! Danke für’s Lesen 🙂

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